SPD-Fraktion fordert Wiederbelebung der S-Bahn-Verbindung zum Seehafen vom Land
Rostock braucht nicht weniger, sondern mehr Verkehr auf der Schiene.
Rostock braucht nicht weniger, sondern mehr Verkehr auf der Schiene. Aus diesem Grund verstärkt die SPD-Fraktion in der Rostocker Bürgerschaft noch einmal ihre Forderung nach Wiedereinrichtung der S-Bahn-Verbindung zum Seehafen Rostock bis hin zum Fährterminal. Sie wird daher in einem entsprechendem Bürgerschaftsantrag fordern, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern unverzüglich die Wiederbestellung des S-Bahn-Verkehrs auf dieser Linie vornimmt und die des Weiteren notwendigen Investitionen für den Ausbau der Schienenverbindung bis zum Fährterminal im Zusammenwirken mit der Hafengesellschaft Rostock Port und der Stadt Rostock in Gang bringt. Da sowohl Land als auch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock Gesellschafter der Hafengesellschaft Rostock Port sind, dürfte die Umsetzung dieser Forderungen auf dieser Ebene kein Problem darstellen, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion Anke Knitter.
Die Verbindung wurde 2012 durch das Land Mecklenburg-Vorpommern beendet, weil die Nutzerzahlen nicht ausreichend gewesen seien. Das stellt jedoch nur die halbe Wahrheit dar. Die S-Bahn-Verbindung hatte in den Jahren ihres Betriebs nie die Chance bekommen, durch eine sinnvolle Verknüpfung mit dem übrigen Nahverkehr in Rostock die Bedeutung zu erlangen, die sie hätte haben können. Die zuletzt intensiv in den 2000er Jahre unternommenen Versuche, im Rahmen eines sog. Stadtbahnnetzes eine solche Verknüpfung zu schaffen, wurden bedauerlicherweise im politischen Raum auch aus einer durch den damaligen Schuldenstand der Stadt entstandenen Angst vor Investitionen nicht umgesetzt. Dabei wären die damals kalkulierten Kosten im Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen für die Rostockerinnen und Rostocker und die Gäste der Stadt niedrig gewesen. Ein weiteres Hindernis für die Ausschöpfung des möglichen Nutzerpotenzials war die Entfernung des S-Bahn-Endes zum Fährterminal von mehreren hundert Metern. Durch eine Heranführung an dieses könnten aller Voraussicht nach erhebliche Steigerungen der Fahrgastzahlen erzielt und gleichzeitig der Individualverkehr in diesem Bereich vermindert werden.
Der Fraktionsvorsitzende Dr. Steffen Wandschneider-Kastell erklärt dazu ergänzend: "Die Hebung dieser Potenziale wird dazu führen, dass auf dieser Strecke erheblich mehr Effekte im Verhältnis zu den dafür notwendigen finanziellen Aufwendungen generiert werden können, als das auf der jetzt wiederbelebten Südbahn-Strecke zu erwarten ist.