Julian Barlen: "Wohnadresse darf nicht Ausdruck der wirtschaftlichen Lage sein“

Rostocks Oberbürgermeister Madsen forderte am vergangenen Wochenende, den Fokus stärker auf den Bau von Einfamilienhäusern zu legen, um die Abwanderung von einkommensstarken Familien zu verhindern. Dazu erklärt Julian Barlen für die Rostocker SPD:

„Das Wohnen ist für alle Menschen ein wichtiges, öffentliches Gut wie Bildung, intakte Umwelt und eine für alle verfügbare Gesundheitsversorgung. Wohnen muss in Rostock nach wie vor oberste Priorität haben. Der Druck auf die Mieten lässt sich aber vor allem durch einen beschleunigten Bau von Wohnungen und Mehrfamilienhäusern senken. Es müssen mehr Mietwohnungen entstehen. Vor allem auch für Familien. Sämtliche Regelungen, die das Bauen behindern oder verteuern, müssen auf den Prüfstand.

Niemand hat etwas gegen Einfamilienhäuser. Rostock lebt von unterschiedlichsten Wohnformen und sollte gute Heimat für verschiedene Wohnbedürfnisse sein. Am Ende darf ein Oberbürgermeister aber nicht die Bedürfnisse der vielen, vielen Menschen und Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen übersehen, die eben kein Eigenheim, sondern bezahlbare Mietwohnungen brauchen.

Vor diesem Hintergrund den Fokus als OB vor allem auf Einfamilienhäuser für Menschen mit höheren Einkommen zu legen, ist mindestens „einäugig“ und auch ein schlechtes Zeichen für den Kampf gegen die Segregation in unserer Stadt. Man darf nicht an den Adressen der Rostocker erkennen, welches Einkommen sie haben. Rostock muss daher auf solidarischen Wohnungsbau setzen, der gemeinsames Zusammenleben Aller ermöglicht und für sozialen Zusammenhalt in allen Stadtteilen sorgt.

Oberbürgermeister Madsen ist aufgefordert, sich weiter an den Bürgerschaftsbeschluss aus dem Jahr 2018 zu halten und das „Bündnis für Wohnen“ als Plattform für die Diskussion und die Umsetzung bezahlbaren Wohnraums zu nutzen.“

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