In der letzten Woche wählte einer der mitgliederstärksten SPD-Ortsvereine des Landes einen neuen Vorstand. Erstmals wurden mit Sarah Grützmacher und Maximilian Hertrich gleich zwei Ko-Vorsitzende von den Genoss:innen gewählt. Damit ist der Ortsverein der erste in Rostock mit einer Doppelspitze.

Den Vorstand komplettieren die Grundschullehrerin Anna Hinsberger, Volkswirt und Bürgerschaftsmitglied Christian Reinke, die Studentin Sabrina Repp und AWO-Geschäftsführer Matthias Siems. Er wird für die Dauer von zwei Jahren gewählt.

Nach Auslaufen der Pandemiemaßnahmen will sich der Ortsverein wieder verstärkt mit Aktionen direkt an die Menschen im Stadtteil wenden. „Wichtigste Themen für uns sind das bezahlbare Wohnen und ein gutes Wohnumfeld. Wir brauchen ausreichend Aufenthalts- und Erholungsorte für alle, aber auch ganz speziell geeignete Rückzugsorte für Jugendliche“, meint Sarah Grützmacher, die an der Volkshochschule Rostock beschäftigt ist. Besonders mit Blick auf das bald entstehende Quartier am Werftdreieck, aber auch auf die Nachnutzung des Volkshauskarrees, auf dem das heutige Volkstheater steht, wolle man mehr sozialen Wohnungsbau. Außerdem spricht sich der OV gegen einseitige Mobilitätskonzepte aus. „Wir kämpfen als Sozialdemokratie gegen die soziale Entmischung und für eine klimaneutrale Entwicklung in der KTV gleichermaßen“, sagt Maximilian Hertrich. „Der Leitspruch: Nur ein autofreies Leben ist ein gutes Leben – geht an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei und greift zu kurz. Wir brauchen da lebensnahe Lösungen, sonst verliert man die Unterstützung der Menschen“, meint der promovierte Chemiker weiter, der selbst passionierter Radfahrer ist. Wenn man beispielsweise Gewerbetreibende oder körperlich eingeschränkte Menschen nicht aus dem Stadtteil vertreiben wolle, dann brauche es für diese Zielgruppen auch in Zukunft ausreichend Parkplätze, die in der Nähe der jeweiligen Geschäftsräume oder der Wohnung lägen.

Gleich am Tag nach der Vorstandswahl packten OV-Mitglieder bei einem weiteren ihrer Herzensanliegen an: dem Kampf gegen die Vermüllung des Stadtteils. Auf Initiative der SPD KTV wurde eine der notorischen Sperrmüllecken unweit des Volkstheaters in der KTV mit Blumenkübeln blockiert und diese dann gemeinsam mit den Anwohner:innen bepflanzt. Dass wilde Sperrmüllhaufen nicht nur ein Ärgernis für Rad- oder Rollstuhlfahrer:innen sind, sondern auch eine Gefahr für Menschen und Umwelt, wurde hier zuletzt besonders deutlich: Anfang April brannte genau an dieser Straßenecke ein Sperrmüllhaufen, der Brand griff auch auf das anliegende Wohnhaus über. „Wir hoffen, so zukünftig das Abladen von Sperrmüll an dieser Stelle zu verhindern und ganz nebenbei schaffen wir auch ein schöneres Quartier“, zeigt sich Christian Reinke überzeugt, der für die SPD in der Bürgerschaft sitzt und unweit der Brandstelle mit seiner Familie zur Miete wohnt. Die Resonanz der Anwohner:innen sei durchweg positiv gewesen. „Da es in der KTV noch viele solcher Ecken gibt, wollen wir die Aktion an anderer Stelle gern wiederholen. Vorschläge, wo wir als nächstes aktiv werden sollen, nehmen wir gern von allen Menschen in der KTV entgegen“, so Reinke. Abschließend weist er darauf hin, dass Sperrmüll kostenlos bei der Stadtentsorgung telefonisch oder auf deren Webseite zur Abholung angemeldet werden kann.

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