OV Stadtmitte-Brinckmansdorf besucht die Ökovilla Rostock
Für die April-Sitzung unseres Ortsvereins stand ein Besuch beim Verein „Ökohaus“ in der Ökovilla Hermannstraße auf dem Programm. Lucy Cathrow und Adelwin Südmersen vom aktuellen Vereinsvorstand sowie Ökohaus-Urgestein Steffen Vogt standen uns hierfür in einem der schönen Seminarräume des Hauses ausführlich Rede und Antwort, und zeigten uns in einer kleinen Führung das Gebäude mit seinen Angeboten.
Zunächst erhielten wir einen spannenden Einblick in die Wendezeit 1990, vor 25 Jahren die Geburtsstunde des Vereins „Ökohaus“. Engagierte Leute, die sich aktiv in die Gestaltung demokratischer und solidarischer Gesellschaftsstrukturen einbringen wollten, haben den gemeinnützigen Verein damals gegründet. Entsprechend lautet der Vereinszweck noch immer: Förderung von Bildung und Erziehung mit dem Ziel, Mitmenschen zu ökologischem, sozialem, solidarischem und basisdemokratischem Bewusstsein zu ermutigen und zu befähigen. Schon 1993 konnte der Verein das damals ruinöse Gebäude in der Hermannstraße erwerben, das anschließend mit großem persönlichen Einsatz und viel Eigenleistung der Vereinsmitglieder binnen zwei Jahren grundsaniert wurde – Komposttoiletten inklusive.
Heute ist das Haus ein Dach für Projekte und Vereine. Vom Ökohaus e.V. sind heute neben dem Vereinsbüro die Kita "Kellermäuse", der Weltladen Rostock sowie das Bildungsprojekt in der Hermannstraße 36 ansässig. Zum Verein gehören außerdem die Interkulturellen Gärten in der Südstadt sowie die Asylbewerberunterkunft Satower Straße.
Weitere Mieter in der Ökovilla sind der NABU Mittleres Mecklenburg, der ADFC Landesverband M-V, der ADFC Rostock, die Klinikclowns Rostocker Rotznasen, Medinetz, der Mehr Demokratie e.V. sowie die bei vielen Rostockern beliebte Kneipe Heumond.
In der sehr angenehmen und offenen Diskussion erhielten unsere OV-Mitglieder einen guten Einblick in die alltägliche Arbeit der Projekte des Vereins, aber auch Hinweise auf teilweise unbefriedigende Rahmenbedingungen. Stichworte sind hier z.B. die allseits bekannte „Projektitis“ bei öffentlicher Förderung und die Arbeit am Rande der Selbstausbeutung, die v.a. das junge Bildungsteam von Ökohaus leistet. Auch die Herausforderungen, die durch die große Zahl aktuell nach Rostock kommender Flüchtlinge und Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft entstehen, sind beträchtlich. Für die hier geleistete gute Arbeit, aber auch für die konsequente ökosoziale Ausrichtung der übrigen Projekte des Vereins sprachen zahlreiche OV-Mitglieder dem Ökohaus e.V. ihre Anerkennung aus.
Abschließend der Hinweis: Ökohaus e.V. freut sich jederzeit über neue Mitglieder und sucht aktuell z.B. Unterstützung für den Verkauf im Eine-Welt-Laden. Als Spenden für die Asylbewerberunterkunft sind momentan Fahrräder aber auch Fernseher sehr begehrt.