Aufruf: Für ein weltoffenes Rostock – gegen die Kundgebung der AfD
Liebe Rostockerinnen und Rostocker,
in unserer schönen Hanse- und Universitätsstadt leben und arbeiten heute Menschen aus mehr als 100 Ländern. Sie prägen mit ihren unterschiedlichen Lebensstilen die Vielfalt und das Miteinander in der Stadt.
Und die allermeisten dieser Menschen zahlen Steuern, halten sich an Gesetze und leisten ihren persönlichen Beitrag dazu, dass es Rostock gut geht. Gleichzeitig heißen wir jährlich zehntausende Gäste aus aller Welt zu Kongressen, Messen, Sportwettbewerben oder als Urlauber bei uns willkommen. Und in einer tollen gemeinsamen Kraftanstrengung haben wir es geschafft, vielen Menschen in den Mauern unserer Stadt Schutz vor Krieg und Verfolgung zu bieten.
Das alles zeigt: die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist heute tolerant, weltoffen und nicht zuletzt gastfreundlich.
Deshalb ist es unerträglich, wenn in öffentlichen Reden und auf Demonstrationen Hass und Hetze in unserer Stadt verbreitet werden. Und es ist unerträglich, wenn unsere Stadt als Bühne für die Selbstdarstellung einer Partei missbraucht werden soll, die in ihren Reihen völkisch-nationalistisches, fremdenfeindliches und antisemitisches Gedankengut pflegt, den Wahnsinn der Hitler-Diktatur verharmlost und die Gleichwertigkeit aller Menschen in Frage stellt.
Wir betrachten es daher als unsere humanistische und demokratische Pflicht, dem Treiben der AfD in Rostock entschieden entgegenzutreten. Denn in unserer Stadt ist kein Platz für rechtsextremen Populismus, wie er von manchen Funktionären der AfD aus politischem Kalkül oder aus persönlicher Verblendung betrieben wird.
Wir rufen deshalb dazu auf, der Kundgebung der AfD den Protest der Bürgerinnen und Bürger unserer weltoffenen Stadt entgegenzusetzen. Und wir unterstützen ausdrücklich alle, die mit demokratischen und friedlichen Mitteln ihre Stimme gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Ausgrenzung erheben. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die AfD nicht unwidersprochen die Herzen in unserer Stadt vergiften und den gesellschaftlichen Zusammenhalt untergraben kann.
Lassen Sie uns gemeinsam und solidarisch ein Zeichen setzen für eine offene und gerechte Gesellschaft, und für das friedliche Zusammenleben aller Menschen in unserer Stadt!
Julian Barlen
Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Rostock
Dr. Steffen Wandschneider-Kastell
Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Rostocker Bürgerschaft
Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski
Senator für Verwaltung, Finanzen und Ordnung und 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Hanse- und Universitätsstadt Rostock