Zum Kompromissentwurf für die Beratung der Bürgerschaft erklärt der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Steffen Wandschneider: „Der gemeinsam mit anderen erarbeitete Antrag sichert ein hochwertiges Vier-Sparten-Angebot für die Rostocker und für alle touristischen und geschäftlichen Gäste der Stadt und ermöglicht zudem einen dringend nötigen Theater-Neubau – möglichst am Bussebart.“

Besonders wichtig ist der SPD-Fraktion, dass grundsätzlich auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet wird und – abgesehen vom Haustarif des Orchesters – die Rückkehr in den Flächentarif beschlossen wird. „Kulturpolitisch müssen wir aus der Sackgasse der Tarifabsenkung heraus. Die engagierte Arbeit der Künstler, Mitarbeiter und des Intendanten muss Wertschätzung erfahren. Deshalb wollen wir auch zukünftige Mehreinnahmen, die durch gute Angebote des Volkstheaters erzielt werden, für die künstlerische Arbeit zur Verfügung stehen.“, so Wandschneider.

Für ein ersatzloses Streichen von Angeboten stand die SPD von Anfang an nicht zur Verfügung. Der gefundene Kompromiss findet nun die Zustimmung der Sozialdemokraten: Zwei produzierende Sparten (Orchester und Sprechtheater) und zwei weitere Sparten mit künstlerischem Personal, das für die jeweiligen Inszenierungen angeworben wird (Tanz- und Musiktheater), ermöglichen in diesem Sinne hochwertige, kulturelle Angebote. Weiterhin gilt, dass das Volkstheater in den nächsten Jahren seine Besucherzahlen und eigenen Einnahmen steigern muss. Die Rostocker und alle Gäste der Stadt sollten das Theater mehr für sich entdecken und Vorstellungen besuchen. Gleichzeitig sollte das VTR nicht nachlassen, hierfür die richtigen, attraktiven Formate zu schaffen.

Sowohl das künstlerische Angebot als auch der Neubau sind nur in Zusammenarbeit mit dem Land möglich. Rostock kann sich alleine keine neue Spielstätte in Höhe von 40-50 Mio. leisten, genauso wenig wie jährliche Zuschüsse im zweistelligen Millionen-Bereich. Unabhängig von einer Zielvereinbarung und einem Neubau ist das Vier-Sparten-Haus schon heute unterfinanziert – v. a. hinsichtlich der Entlohnung der Mitarbeiter des VTR. Dies würde sich ohne strukturelle Anpassungen in den nächsten Jahren noch verschlimmern. Bei der aktuell bedrohlichen Finanzlage würde das u. a. von der Fraktion DIE LINKE geforderte Weiter-so das Volkstheater an sich gefährden. Selbst ein flächendeckender Lohnverzicht aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Volkstheater, wie immer wieder von der Fraktion DIE LINKE und der Geschäftsführung des VTR gefordert, könnte das strukturelle Defizit in 2020 nicht decken. Das nützt weder den Beschäftigten, noch den Kulturliebhabern in unserer Stadt.

Die Rostocker Stadtpolitik muss sich nun der Verantwortung für die Zukunft des VTR stellen.

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